Sense still alive im Freudenthaler Sensenhammer in Leverkusen!

Was für ein Erlebnis: diese Zeitreise in die Welt vor 100 Jahren und mitten drin in der Herstellung eines Sensenblattes.

Und was für ein Gefühl von Ehrfurcht und Dankbarkeit.

Die Führung im Freudenthaler Sensenhammer in Leverkusen war einerseits erschütternd und andererseits ehrfurchterzeugend, denn sie zeigte eindrucksvoll unter welchen Bedingungen Menschen vor nur 100 Jahren die Sensenblätter hergestellt haben. Detailliertes Wissen, genaue Anpassung an den Rhythmus des Sensenhammers, der Lärm, die Kälte, der prüfende Blick in das Feuer — das und diese Stimmung im riesigen Raum haben mich sehr ergriffen.

Alle Hochachtung vor diesen Experten, die tagein tagaus ohne Urlaub, ohne Arbeitsschutz unter schwierigsten Bedingungen und mit gesundheitlichen Problemen die Sensenblätter hergestellt haben.

Es schien, als ob die Zeit einfach stehen geblieben ist und wir eine Zeitreise später eine Momentaufnahme erleben durften.

Was für ein Wissen rund um die technischen Eigenschaften, Materialbeschaffenheit, Schneidenverlauf, Härte uvm, damit die Sense schneidet und zusammen mit dem Mäher ein effektives Mähen erfolgen kann.

Wie war die Sense als Erntegerät für die verschiedenen Anforderungen immer weiter angepasst worden an die verschiedenen Gräser, Getreide, Bewuchs, geologischen Gegebenheiten.

Heutzutage ist die Sense mit dem Entstehen von Maschinen fast in Vergessenheit geraten. Es mähen – besser gesagt: rupfen, reißen – die Balkenmäher, Fadenmäher, Kreiselmäher, eben verschiedene Motormäher das Wiesengrün, Streuobstflächen oder Brombeergebüsch.

Doch ob es damit wirklich leichter geht? Ist alles besser geworden? Ein Fadenmäher brummt in den Oberarmen, man schleppt einiges an Gewicht mit sich herum, er ist laut, stinkt und braucht Sprit oder Strom …. Ohne Zweifel: die Maschinen sind Erleichterungen, sofern man den eigenen Fokus auf schnell und Hauptsache erledigt legt. Es scheint, dass den modernen Mähern das Mähen Frust bedeutet, da es eine lästige Arbeit ist, die halt gemacht werden muss?

Was wäre wenn…

Wenn der Weg das Ziel wäre?

Der Vorgang des Mähens an sich.

Anders als früher, als es keine Alternativen gab. Heute können wir wählen. Und warum nicht mal die Sense ausprobieren?

Ist die Sense am Aussterben oder erlebt sie derzeit ihren Siegeszug? Es geht da nicht um das Ernten von Getreide geht oder um die schnelle, zeitsparende Erledigung eines Mähvorgangs.

Kein Wunder, dass die Sense im Alltag in Vergessenheit geriet. Gut, dass sie von Ehrenamtlichen in Kulturvereinen, in Bauernmuseen oder wie im Freudenthaler Sensenhammer auch noch anschaulich am Leben gehalten wird.

Denn dieses traditionelle Werkzeug ist wahre Handwerkskunst in der Herstellung.

In den beiden noch aktiven Sensenwerken Schröckenfux und Falci werden handgeschmiedete Sensenblätter hergestellt – was für ein Glück, dass wenigstens diese Werke in Europa überlebt haben.

Denn: die Sense erlebt nach ihrer Wiederbelebung derzeit einen Siegeszug, sie hält Einzug in die Kleingärten und Streuobstwiesen. Immer mehr Weinbauern interessieren sich für die Handhabung in den Steilhängen auf engstem Raum.

Und wie die heutige Zeit im Wandel ist, so erlebt auch die Sense einen Wandel: vom einzigen Erntegerät zu einem leicht zu lernenden, umweltschonendem Mähgerät. Sie wird ihren Platz neben Balkenmäher, Kreiselmäher, Robomows, Rasenmäher, Fadenmäher, Motormäher und wie sie alle benannt werden, einnehmen und behaupten.

Wobei offen gesagt: eine richtig eingestellte Sense auf den Mäher, ein superscharfes Sensenblatt und die korrekte Mähtechnik garantieren ein zügiges Ressourcen-sparendes leises effektives Mähen. Wie entspannend kann Mähen sein! Mit dem richtigen Blatt zum Mähgut, der korrekten Einstellung von Sensenblatt-Worb-Mäher und der gut zu lernenden Mähbewegung ist das Schneiden mit der Sense leicht, effektiv und bei fast jedem Wetter durchführbar.

Möchtest du ebenso dieses traditionelle Handwerk lernen und die Leichtigkeit des Schwingens erleben, vielleicht erhältst du Anregungen in meinen Kursen  – auf jeden Fall freue ich mich über dein Feedback. Gerne biete ich Sensen-Dengelkurse an von Waiblingen bis hin zu deiner Weise. Ich freu mich über deine Anmeldung via Email an oder dem Formular Kontakt.